Besonders auffällig ist die Entwicklung in Berlin: Hier verschwindet inzwischen jede vierte Wohnung binnen zwei Tagen vom Markt. Deutschlandweit gilt das immerhin für jede sechste angebotene Wohnung. „Das zeigt: Der Bedarf an Wohnungen ist nach wie vor sehr hoch“, erklärt IfW-Immobilienexperte Jonas Zdrzalek. Speziell in den Metropolen werde es für Wohnungssuchende immer schwieriger, bei einem passenden Angebot zum Zuge zu kommen.

Politische Eingriffe wie der angekündigte „Wohnungsbau-Turbo“ könnten daher kurzfristig kaum Entlastung bringen. „Bis diese Maßnahmen in einer von hoher Nachfrage geprägten Lage bremsend wirken, wird es noch einige Zeit dauern“, so Zdrzalek.

Auch bei den Mieten zeigt sich eine gemischte Entwicklung. Im zweiten Quartal 2025 verteuerten sich die Angebotsmieten bundesweit im Schnitt um 0,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Inflationsbereinigt ergab sich sogar ein leichter Rückgang um 0,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresquartal legten die Mieten jedoch noch immer um 3,4 Prozent zu – inflationsbereinigt um 1,3 Prozent. Damit fällt die Dynamik zwar deutlich schwächer aus als 2024 und zu Beginn 2025, doch der Trend bleibt aufwärtsgerichtet.

Unter den acht grössten Städten verzeichnete Düsseldorf mit einem Anstieg von 1,5 Prozent den stärksten Preissprung im Quartalsvergleich, gefolgt von Hamburg (+1,3 Prozent) und Berlin (+0,7 Prozent). In Frankfurt gingen die Mieten hingegen leicht zurück (–0,2 Prozent).

Bei den absoluten Mietniveaus bleibt München unangefochten Spitzenreiter mit durchschnittlich 22,82 Euro pro Quadratmeter. Es folgen Frankfurt (17,32 Euro), Stuttgart (15,99 Euro), Berlin (15,62 Euro) und Hamburg (15,58 Euro). Köln liegt bei 15,10 Euro, Düsseldorf bei 14,25 Euro. Den niedrigsten Wert weist Leipzig mit 10,10 Euro pro Quadratmeter aus.

Zusammenfassung:

• Inseratsdauer sinkt: Wohnungen bleiben im Schnitt nur noch 23 Tage online; in Berlin verschwindet jede vierte Wohnung binnen 48 Stunden.
• Nachfrage hoch: Jede sechste Wohnung ist bundesweit nach zwei Tagen vergeben – Entspannung durch Politik kurzfristig nicht realistisch.
• Mieten steigen moderater: +0,7 % im Quartalsvergleich, inflationsbereinigt sogar –0,2 %; im Jahresvergleich aber weiterhin +3,4 %.
• Regionale Unterschiede:
  • Stärkste Anstiege: Düsseldorf (+1,5 %), Hamburg (+1,3 %), Berlin (+0,7 %).
  • Rückgang: Frankfurt (–0,2 %).
• Mietniveaus: München an der Spitze (22,82 €/m²), Schlusslicht Leipzig (10,10 €/m²).

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